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Channel: Textkrieg
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Neues Blogdesign und Mixtape:

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Vorweg: Es tut mir leid, ich blogge wieder!

Heute geht auch nach wochenlanger Textabstinenz das neues Blogdesign online. Warum ich die letzten Wochen nicht aktiv war, werde ich in den nächsten Tagen in einem ausführlichen Beitrag mit dem Titel "Die Dürüm Depression" eingehender beleuchten. Und nun zum Mixtape.

Tierisch Lust auf Sommer und gerade keine fleischfarbenen Birkenstock zur Hand mit denen ihr erbesengroße Kugeln Rosmarin-Blutorangeneis in Prenzlauer Berg für den Gegenwert eines Neuwagens essen gehen könnten? Kein Problem! Einfach Fenster weit aufreissen, Mixtape an und Ada Blitzkrieg bei SoundCloud folgen!


Mixtape: Next Stop - Down

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Draußen tragen die Puppen weiße Birkenstock “Sandaletten” als hätte es ihre verwachsenen Öko-Eltern und die eigene Rebellion nie gegeben. Nebenher baut jemand ein ordinäres Mixtape und möchte bei SoundCloud abonniert werden:

PR-Texte aus der Hölle (Folge 1)

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Herzlich willkommen zu meiner neuen Serie PR-Texte aus der Hölle mit der heutigen Folge 1, in der ich mich dem 1st Village Market in Friedrichshain widme!

PR-Texter, wieso tut Ihr uns das eigentlich an? Zugegeben, schlechte Pressetexte zu verfassen ist gar nicht mal so schwer, liebe Leser. Das könnt Ihr. Das kann aber auch Eure von mir im Übrigen hochgeschätzte Mutter. Das kann ich sogar im betrunkenen Halbschlaf mit dem Handy auf dem Weg zum Klo. Daher ziehe ich letzlich hochachtungsvoll vor jedem Texter meinen Hut, der es schafft, eine gar nicht mal so schlechte Veranstaltungsidee (ich hörte der Village Markt war eigentlich eine ganz feine Sache) oder einen Künstler, der eigentlich ganz okay ist, im ungünstigsten Licht der total beliebigen Anbiederung erscheinen zu lassen. Alles ist möglich. Super Sache! Aber steckt da eigentlich eine Agenda hinter (Verschwörungstheorie "Dummer deutscher Mainstream") oder lässt sich diese Tatsache doch einfach nur mit grenzenloser Ignoranz begründen?

Doch woran erkennt man eigentlich einen guten Pressetext? Die Antwort ist denkbar simpel:
Ein guter Pressetext beinhaltet Informationen und bedient sich nur wenigen, dafür aber äußerst passgenauen Adjektiven, um das zur erwartende Flair einer Veranstaltung oder die Stimmung eines Albums oder Buches einzufangen. Weniger ist immer mehr. Nicht oft. Nicht manchmal. Immer!

Ein Beispiel? Berlin ist eben keine "pulsierende Stadt". Berlin ist nicht "bunt und verrückt". Hier leben nicht nur "Kreative" und "Nachtschwärmer". Eine Stimmung, die als "einzigartig" oder "unverwechselbar" beschrieben wird, ist es in der Regel nicht. Keine Ursache.

Was also tun als jemand der einen PR-Text benötigt? Ich weiß, es ist oft schwer als kleiner Veranstalter oder milliardenschweres Label einen mutigen Schritt weg von Beliebigkeit und seelenloser Schleimerei zu wagen. Zumindest scheint es so, denn nur selten wird etwas riskiert. Mein Posteingang und meine Veranstaltungseinladungen bei Facebook, meine Newsletter und die Promotexte zu "pfiffigen" Alben-Neuerscheinungen sprechen eine deutliche Idiotensprache. Aufträge werden den immer gleichen Agenturen zugeschustert, in denen desillusionierte Texter in abgenutzten Fatboys in Neonfarben rumliegen und zum hundertsten Mal an einem Tag "Gesamterlebnis" in die Tastatur hämmern. Ich will ja keinesfalls dazu motivieren etwas Neues zu wagen, aber da draußen gibt es so viele unverbrauchte Köpfe, die nicht nur sprachbegabt sind, sondern auch ein Bündel innovativer Ideen in sich tragen. Sollten die nicht vielleicht mal einen Auftrag bekommen? Vielleicht als Reiseveranstalter mal einen schönen Katalog an Freiberuflern führen, die man durchrotieren kann und damit als netten Nebeneffekt vermeidet, dass alle Top-Hotels, egal in welchem Teil von Berlin sie liegen, mit "das junge Berlin" und "am Puls der Zeit" beworben werden?

Funfact: Im Folgenden habe ich mir einen beliebigen PR-Text für eine Veranstaltung herausgepickt, der mir heute durch die Timeline gerattert ist und habe dort alle Textpassagen kursiv markiert, die inhaltsleer, überflüssig, Floskeln oder dummes Geschwofel sind. Schade, dass es sich eigentlich um eine gelungene Veranstaltung handelte, die rein gar nichts mit dem Publikum gemein hatte, dass mit dieser Art Text angetriggert werden sollte.

Hier nun der Text und zur Erinnerung - alle Textpassagen sind kursiv markiert, die inhaltsleer, überflüssig, Floskeln oder dummes Geschwofel sind:

// STREETFOOD . ART . MUSIC //

"Im Herzen der Stadt entsteht mit dem VILLAGE MARKET ein Schmelztiegel für Kunst, Kultur und kulinarische Gaumenfreuden - ein Erlebnis- und Erfahrungsraum für die Gestaltungsfreudigen, die Kreativen und Genießer. Der VILLAGE MARKET ist ein neuer Anlaufpunkt für den Kiez und für Berlin.

Ab dem ersten Augustwochenende nehmen wir euch immer sonntags in der Neuen Heimat mit auf eine Entdeckungsreise: Inspiriert von den Straßen und Kulturen der Welt zeigen euch an über 30 Ständen etablierte Streetfood-Veteranen und zahlreiche junge, neue Betreiber von Ständen, Foodtrucks und Garküchen wie vielfältig, exotisch und aufregend diese mobile Art des Kochens sein kann.

Damit ihr nicht auf dem Trockenen sitzen müsst, gibt es neben den zahlreichen Essensständen Cocktails, auserlesene Weine, besondere Biere und eine Smoothie-Bar - und das auch noch in die Nacht hinein, wenn die Streetfood-Stände um 22 Uhr schließen.

Neben dem kulinarischen Patchwork machen Kunst und Musik den VILLAGE MARKET zu einem Gesamterlebnis für alle Sinne: Performances, Theater und Künstler aller Couleur werden zukünftig den VILLAGE MARKET bevölkern. Bereits zum Opening machen Live-Bands und Überraschungs-Acts an den Turntables ihre Aufwartung, um den Abend einzuläuten und euch in die Nacht zu begleiten.

Alle weiteren Infos zu den einzelnen Ständen, ihren Köstlichkeiten und was es sonst noch beim VILLAGE MARKET zu entdecken gibt, folgen in den nächsten Tagen und Wochen. Um immer up to date zu sein, besucht auch unsere Facebook-Page unter www.facebook.com/neueheimatBLN

Wir sehen uns am 3. August - zum Schlemmen und Genießen!"

I doubt this!

Die Dürüm Depression

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Meine Stimmungen sind wie schöne, wilde Tiere. Fremd und irre. Von Außen sind sie bestimmt wunderbar zu beobachten. Faszinierend und etwas gefährlich. Sie sind unvorhersehbar und wenn man ihre schillernde Schönheit endlich erkannt hat, liegt man bereits mit zerbissenem Genick unter ihnen oder sie sind schon längst ausgestorben. Nicht mehr greifbar. So ist das. Und das ist nicht immer schön. Das war es nie.

Gerade ist wieder Dürüm und Selbsthass angesagt. Doch was war passiert?

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Hallo, ich bin Ada und ich habe extreme Stimmungsschwankungen. Ich habe sie einfach. Ich möchte das Wort "leiden" nicht benutzen. Ich leide nicht unter ihnen. Ich leide in erster Linie an mir selbst. Also habe ich sie. Diese Schwankungen zieren meine Biographie schon sehr lange und manchmal sind die Perioden kurz und intensiv, manchmal nur wie ein leichter Schleier, der sich schmierig über einige Wochen legt und den Blick verdunkelt. Aber immer sind sie da, weil ich es auch bin. Ich kenne mich nur so. Labil. Zerbrechlich. Emotional. Weinend. Vor Glück kreischend. Bester und schlechtester Mensch der Welt zugleich.

An die Zeit bevor das alles mit den Brüsten, der Überheblichkeit und den Zweifeln kam, erinnere ich mich kaum. Mein Tagebuch erzählte mir jüngst etwas anderes und ich erschrak. Die Geschichte vom inneren Wert und dem Wert der Welt. Mein Selbstwertgefühl ist immerzu betrunken und taumelt. Und das schon echt lange. Ganz schön irre, denke ich mir und fahre mir den dritten Dürüm am heutigen Tag im abgedunkelten Wohnzimmer rein, während sich in meinem Mailaccount die Verpflichtungen zu riesigen Bergen, zu unüberwindbaren Gebirgen anhäufen und alles zerbricht, so denke ich. Den Spiegel habe ich vor einiger Zeit umgedreht. Ich antworte kaum mehr. Ich versacke. Freunde kennen das mit mir bereits. So bin ich, sagen sie. Zumindest glaube ich das. Freunde wissen, man lässt mich etwas, rede ich mir ein. Bald gehe ich bestimmt wieder aus. Bald wird es wieder gut sein. Die Ada fängt sich immer irgendwie. Ach Ada! Kein Bock mehr auf Stillstand. Ich will dort draußen wieder an den Dingen teilnehmen und ich will mehr vom verschissenen Tag haben als die Zeit zwischen meinen Dürüms abzusitzen und mich dafür zu hassen nur die Zeit zwischen meinen Dürüms abzusitzen.

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Irgendwann war ich mir unsicher ob das alles so muss. Ob ich noch ausreiche. Ob ich nicht lieber klein bleiben wollte. So ohne Brüste. Ohne Rollenbild und ohne Ansprüche. Die anderen funktionierten doch immer so herrlich. Ich wollte das auch. Wollte, dass mein Körper passte. Wollte Hobbys, die ein Mädchen wollen sollte. Mit Ansprüchen habe ich heute noch meine Probleme. Mit 28 kann ich es nun sagen, ich habe noch nie Ansprüche enttäuscht. Ich war immer exzellent in der Schule. Ich war fantastisch im Ich sein. Ich war nahezu perfekt im perfekt sein. Schnellstes, schlaustes, schönstes Kind. Dann kam Unsicherheit. Aber warum? Ja, warum eigentlich?

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In all der Bemühung wurde ich irgendwann rebellisch. Und ich wurde traurig. Ich optimierte mich im Enttäuschen von Ansprüchen auf das höchste Maß. Mit 11 oder 12 oder 13 habe ich zum ersten Mal erlebt wie man sehr traurig ist. Dieser Gefühl war neu und intensiv. Mit meinem Minipiano habe ich die kompletten Sommerferien im Dauerregen am Fenster meines Kinderzimmers gesessen und mich fremd gefühlt. Alleine. Einerseits selbst genau so gewollt, so sagte ich mir, aber andererseits halt eben trotzdem verdammt alleine. Mich verstand keiner mehr. Warum weinte das Kind so viel? Warum traf es keine Freunde mehr? Warum schaute es nur noch Nachrichten und weinte wegen der Welt?

Immer ist etwas und ich wünsche auch heute noch oft genug, wenn es mir gerade sehr schlecht geht, dass mich das alles nichts angehen würde und das mal nichts wäre. Welt ausknipsen. So ein Herz aus Stein, schade dass man sich nicht bewusst dafür entscheiden kann. Zumindest wenn man so ein schwacher Kerli ist, wie ich es dann immer von mir glaube. Sei es der gottverdammte Hund, den meine Eltern mir nicht kaufen wollten, als ich gerade 12 war und ich mich einsam fühlte. Sei es der Balkankrieg über den ich Gedichte und Songs mit Tränen in den Augen schrieb, sei es der Gazakonflikt heute und die dumme Scheiße die immerzu abgeht. Antisemitismus. Die Menschen sind so dumm. Ungerechtigkeit überall. Im Fernsehen. In den Menschen. In den Herzen. FUCKTHATSHIT! Dumme Sätze, die dumme Idioten auf Facebook teilen. Ich kann es nicht mehr filtern. Ungebremst bratscht die ganze negative Kacke durch einen durch und zersiebt das Innerste. Abends weint man viel. Morgens liegt noch unendlich Tag vor einem. Anstregend, Es ist manchmal eben alles zu viel. Man will die Welt aus seinem Leben entfernen, findet aber das Lösungsmittel nicht.

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Hier könnte die Erzählung eigentlich zu Ende sein. Wenn es da nicht auch die andere Seite geben würde. Anstrengend.

Plötzlich passiert mit mir etwas. Wenn die Depression verschwindet. Leider geschieht es nicht, wie es vorgesehen ist, so dass man durchatmen kann. Es passiert das genaue Gegenteil. Ich werde schnell, flink, schillernd. Ich klappe auf wie ein Messer, das mit spitzer Klinge durch die Welt rast. Plötzlich wechseln sich meine Kleider, das Leben wird bunt, und ich laufe lachend durch die Straßen. Der schönste Papagei der Welt und was der zu erzählen hat, wird gehört. Man lächelt mich wieder an. Ich sehe plötzlich wieder aus. Ich tausche den Dürüm gegen aufwendige Speisen, die ich mir in aller Sorgfalt und Selbstliebe stundenlang zubereite. Ich decke den Tisch. Ich bilde mich. Ich esse auf einem Stuhl sitzend und nicht auf dem Sofa. Ich arbeite, flaniere, funktioniere. Soll die Welt mich doch sehen. Anstrengend. Die Zweifel, die noch einige Tage zuvor in mir wohnten, welche es mir nicht erlaubten am hellichten Tag auf die Straße zu gehen oder Freunde zu treffen, weil ich so schrecklich aussah, wie ich glaubte, oder so ein schlimmer Loser war, wie ich annahm, sind wie weggeblasen. Anstrengend. Ich bin die schönste Person der Welt. Ein echter Erfolgstyp.

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In meiner Jugend bin ich in diesen Phasen nächtelang um die Häuser gezogen, habe gestohlen, Raptexte geschrieben, gekifft und mir Jungs klargemacht. Sex. Heute kenne ich mich ein wenig und muss dann am meistens auf mich aufpassen. Anstrengend. In den Momenten in der Nacht, wenn ich plötzlich um vier Uhr noch das Haus verlassen will. Weil ich so glücklich bin, dass die Sorgen endlich weg sind. Anstrengend. Wenn man sich plötzlich federleicht und leer fühlt, weil man abhebt und schwebt, denn die Schwere ist aus einem herausgelaufen. Einfach so. Unverwundbar. Anstrengend. Weil man auferstanden ist, unter diesen Trümmern an emotionaler Scheiße, die nun in der Retrospektive total dumm, kindisch und bescheuert wirken. Weil man alles das geleistet hat. Spitzentyp. Wie Jesus. Anstrengend. Unter der Woche. Nachts. Aus dem Haus. In die Welt. Ins Leben. Um Drogen zu kaufen, zu sprechen und einfach etwas zu tanzen.

Ich muss dann besonders auf mich aufpassen, denn ich mag gar nicht der irrsinnige Spitzentyp sein. Ich mag im Grund lieber daheim und ganz, heil und unversehrt bleiben. Und Partydrogen mag ich nicht. Weil ich groß geworden bin und stolz auf mich sein kann. Dann passe ich heute auf mich auf, dann schreibe ich und male. Weil ich das inzwischen kann. Mir soll nichts passieren, denn ich bin wertvoll. Niemandem soll etwas passieren. Man muss auf sich aufpassen!

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Dieses Foto ist während der schlimmsten Phase der letzten Wochen entstanden. Im Regen. Beim Schwimmen. Ich hatte kurz das Gefühl normal zu sein. So ohne Spitzentyp oder Loser. Wie sich so ein Mensch eben fühlt, wenn er im warmen Wasser treibt und kalte Regentropfen auf seine Füße fallen. Ganz schön in Ordnung. Und das reicht mir auch schon, um sagen zu können, ich bin in Ordnung so wie ich bin und ich mach das einfach mal weiter.

Guide: Ekelhaftes Berlin

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Berlin ist manchmal echt ziemlich ekelhaft, wir sprechen nur viel zu selten darüber. Touristenmassen, Jungesellenabschiede und MacBooks in Kinderwägen. Listen von schönen Dingen, gibt es viel zu oft, wer fasst denn nun das Unschöne in Worte?

Daher habe ich für den Fall, dass Ihr unliebsame Gäste (Eltern oder Expartner) in der Hauptstadt bespaßen müsst und ihnen ein maximal schlechtes Hotel, eine versiffte Bar mit Kot an den Türen oder ein Restaurant empfehlen wollt, das stinkende Blähungen und starkes Erbrechen verursacht, einen Guide bei Foursquare zusammengestellt. Keine Ursache.

Hier findet Ihr die ganze Liste: Berlin, you're gross!

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Für weitere Berlin-Empfehlungen einfach meinem Account auf Foursquare folgen.

Titelfoto: Bosch

Mixtape: The Birthday Tape

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Vorweg: Morgen werde ich zum 29sten Mal nicht Dreißig. Also, herzlichen Glückwunsch im Voraus an mich! Happy Ada!

Aus diesem Anlass habe ich ein kleines Mixtape zusammengeleimt. Folgt also Ada Blitzkrieg bei SoundCloud, stoßt heute Nacht auf mich an und strahlt einfach mal!

Born in 1985

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Rollschuhe waren in diesem Sommer schon lange out und galten vielmehr als ein Fortbewegungsmittel für unsere kurzhaarigen Reformhausmütter, wenn sie sich nach zwei Weißweinschorlen in einem ausmaßenden, alljährlichen Anfall zu Frühlingsbeginn ihrer noch vorhandenen Sportlichkeit rückversichern mussten. Man ernährte sich ausschließlich von den runden, in Staniolfolie eingewickelten Kügelchen aus den Automaten, die behaupteten "Bubble Gums" zu sein und doch nur den Darm verstopften. 5 Pfennige. Die Sonne ballerte. Im Schwimmbad musste ich wegen meiner hellen Haut im Wasser ein T-Shirt tragen und wenn mich jemand tunken wollte, dann tunkte ich ihn.

Amerika presste sich in uns. Musik war für uns da. NKOTB. Caught In The Act. Und in Sachen Girlbands und Frauenpower kam gerade echt was in Bewegung. Ich kaufte meinen ersten BH in der Unterwäscheabteilung des NKD. Und als die erste Deichmann Filiale Anfang der 90er Jahre in unserem kleinen Ort eröffnete, heizte ich gerade mit meinem Rollerblades auf dem asphaltierten Weg, der um den städtischen Friedhof führte, und hörte Mel B auf meinem Walkman. Einige Meter entfernt lag die Frau unter der dunklen Erde, deren Namen ich trug, und die meine Brüste nie kennenlernen würde. Clara. Zwei Weltkriege erlebt, aber sie hätte sich bestimmt über meine Klumpfüße für 20 Mark gefreut. Meine neuerworbenen Spice Girls Plateauschuhe passten mir wie angegossen. Zumal die beiden Schweinefüße in 41 noch herrlicher und furchteinflößender daherkamen als es das ohnehin schon grenzwertig billige Fabrikat an den zartbefußten Mädchen meiner Klasse tat. Ich war nun 1,82m groß. Mit 12.

Yo, I'll tell you what I want, what I really really want. So tell me what you want, what you really really want. I wanna huh, I wanna huh, I wanna huh, I wanna huh, I wanna really really really wanna zig-a-zig ahhh.

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Ich kann mich nur wundern, dass ich nie auf die Idee gekommen bin, die aufwärmbare Bürste meiner Lil MissMagic Hair als Sexspielzeug zu benutzen. Auch sonst war ich eher ein zurückhaltendes Kind, das gerne mit Freunden in einen Eimer pinkelte und damit die Bäume und Autos der Nachbarschaft verarztete. Und auch heute noch quält mich der Gedanke daran, ob ich mit der heißen Bürste nicht nachhaltige Schäden und Spliss im Haar der kleinen Puppe hinterlassen habe. Muss sie heute etwa auch eine Kurzhaarfrisur tragen? Wie unsere Mütter?

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Auch hier sehen wir noch ein Mal Lil Miss MagicHair. Selbst der Schminktisch ist züchtiger angezogen als die kleine Madame.

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Das Barbie Mofa - wow was würde ich für so ein Teufelsgerät in Lebensgröße geben. Aber passte Barbie mit ihren langen Beinen überhaupt darauf? Und was sollte eigentlich in den Picknickkorb, wenn die Frau doch ohnehin nichts isst? Fragen über Fragen.

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Hey Hipster, aufgepasst!

Die offizielle und international anerkannte Wertigkeit bei Stickern lautete immer:

Obstaufkleber < Plüschaufkleber < Dinosaurieraufkleber < Aufkleber mit 3D Effekt < Glow in the Dark Aufkleber < Aufkleber mit 3D Effekt und Dinosauriern < Bandsticker

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Vielleicht ist man heute ganz froh, dass Skip It's aus der Mode gekommen sind, denn zugegeben, ich würde lieber gegen ein Kind mit einem Klappmesser (kurzer Arm, geringe Reichweite, wenig Kraft) kämpfen, als gegen ein ehrgeiziges Mädchen mit einem schnell kreisenden Skip It.

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Eines Tages möchte ich, dass es eine Neuauflage für Jungs gibt, in der ich mit meinem Gesicht auf einer der Karten abgebildet bin und "Ich bin gerade im Snackpark und trage eine graue Jogginghose!" sage.

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In diesem Sinne:

Mixtape: The Catnapper

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Mit meinem neuen Mixtape möchte ich mich dann auch erstmal offiziell in den Urlaub verabschieden. Der Blitz goes Bretagne.

Aus diesem Anlass habe ich ein kleines Mixtape zusammengewurstet. Folgt also Ada Blitzkrieg bei SoundCloud, und bleibt mir wohlgesonnen.


10 Erkenntnisse über Frankreich

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1. Unterschätze niemals das Meer!

Es ist doch so, egal wo man sich aufhält, man wird immer gewarnt, dass man die Flut und den Gezeitenunterschied nicht unterschätzen soll. Dann nickt man wissend und denkt sich innerlich, man sei natürlich jung und fit und flink wie ein Wiesel und dass einen das alles nichts angehen würde. Und dann wird man in der Regel irgendwo eingeschlossen und muss vollbekleidet und mit Smartphone in der Hosentasche zum Strand zurückschwimmen.
In der Bretagne beträgt der Unterschied des Wasserstandes bis zu 15 Metern. Das ist impressiv. Man kann bei Ebbe also zu "Inseln" laufen, und über Stellen, die sich normalerweise tief unter der Wasseroberfläche befinden.
Wir wanderten also bewaffnet mit Crevetten-Körben und Kechern durch algenvermatschte Felsen um Krebse zu jagen und behielten die schnell steigende Flut im Auge. Als wir beschlossen langsam und gemütlich zum Strand zurückzuklettern, waren wir bereits auf den Felsen eingeschlossen. Im Rücken eine hohe Mauer auf den Klippen, die ein imposantes französischen Privatanwesen vom spröden Meer trennten. An beiden Seiten der Klippen unpassierbare Passagen. Die Bewohner des Anwesens haben es locker genommen. Immerhin wurden wir nicht nass.

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2. Alles schmeckt

Es ist wahr, die Qualität französischer Speisen ist weitaus hochwertiger als die vergleichbarer deutscher Produkte. Damit meine ich nicht nur hochpreisige Lebensmittel, sondern schier alles was man bekommt. Dabei ähneln die Preise denen der deutschen Waren. Die Frage lautet also nun: Warum?

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3. Crêpes sind überschätzt

Crêpes, ja die sind lecker. Und klar, in Frankreich bekommt man die Teiglappen hauchdünn und aus besseren Zutaten hergestellt (siehe 2.). In Creperien kosten die Teile allerdings ziemlich viel (mit Schokocreme 4 Euro) und sättigen nicht wirklich, so dass man für eine angenehme Sättigung mindestens drei Glutenmonster wegcocken müsste.
Der geheime Star also, und das ist eine wichtige Erkenntnis, sind Galettes. Die Puppen schmecken herzhafter, bestehen aus Buchweizen und werden mit deftigen Zutaten belegt. Ein Klassiker in der Bretagne ist der Galette Complète mit Spiegelei, Schinken und Käse.

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4. Kochen: Je einfacher, desto besser!

Wenn die Qualität der Zutaten stimmt, gibt es nichts befriedigenderes als einfache Rezepte. Die meisten Abende haben wir damit verbracht hausgroße Käseplatten herzurichten, Baguette zu zerreissen, guten Wein zu kippen und komplette Fische (Sardinen) auf den Grill zu werfen, die lediglich gesalzen wurden und dann nachher mit den Händen, unausgenommen, zerpflückt wurden.

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5. Die Sonne ist in jedem Land ein Arschloch!

Klar, die Sonne macht tolle Sachen wie Blumen zum Wachsen zu bringen, Wärme spenden und für gute Laune zu sorgen, aber sie richtet auch brutale Schäden an. Besonders auf hellhäutigen Menschen. Besonders beim Cabriofahren. Und besonders an mir. Daher habe ich es mir abgewöhnt nach dem Urlaub meinen Fun anhand der Bräune zu messen, sitze lieber im Schatten und kleide mich adäquat.

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5. Spinnen können auch Kunsthandwerk

Ich möchte eigentlich keine Werbung für Typen machen, die ich auf den Tod nicht ausstehen kann, aber dieses Gebilde war einfach zu gelungen.

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6. Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Autobahn ist gut

Freiheit ist natürlich ein hohes Gut, na klar, was aber, wenn einem diese Freiheit im Grunde keinen Vorteil bringt, ausser unendlichen Stress und viele Gefahrensituationen? In Frankreich fahren alle irgendwas zwischen 110 und 130 km/h. Das sorgt dafür, dass die Differenz zwischen den Geschwindigkeiten und Fahrstreifen nicht besonders hoch ist und es faktisch zu weniger Gefahrensituationen kommt. Selbst anrollende Fahrzeuge haben eine ähnliche Geschwidigkeit. Der Verkehr stockt und beschleunigt weniger. Ich nehme an, dass es sich bei einer längeren Fahrt eher positiv auf die Gesamtfahrdauer bei gleicher Strecke auswirkt - bloß weniger gefährlich und weniger stressig.

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7. Deutsches Brot ist falscher Stolz

Jedes Mal im Ausland schätze ich die lokalen Bäckereien für ihre Backkunst. Ob San Francisco, Bretagne oder Italien - mir schmeckt das Brot im Ausland meistens wesentlich besser als das vereinheitlichte Filialaufbackbrot oder -brötchen der verschissenen Deutschen, die nur ihre Ketten wie KAMPS oder was auch immer haben. Bemerkenswert auch, dass es hier kaum mehr Bäcker gibt, deren Brote nicht wie die Klumpen aus dem ALDI-Brotregal schmecken. Wir haben in Frankreich fettige Crossaints, Baguettes und alle Tartes und Teilchen gelobpreist. Die Papiertüten waren fettdurchtränkt. Wir lächelten zufrieden.

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8. Austern sind kein hochpreisiges Essen!

Austern bekommt man in Frankreich im Supermarkt in guter Qualität zu einem überraschend niedigem Kilopreis von 6 Tacken. Die Boys waren beim Essen noch lebendig, köstlich frisch und man muss sich dort nicht ins ätzende KaDeWe zu 60jährigen Immobilienmaklerinnen mit Shortcuts setzen, sondern kauft sich für 2 Euro ein Austernmesser im Supermarkt und knackt die Teile auf dem Rasen vor dem Haus. Angeblich kostet in Deutschland ein einigermaßen brauchbares Austernmesser an die 20 Euro. So viel dazu.
Zu den Austern trinkt man einen schönen Rieslingsekt oder einen Champagner und gruselt sich ein bisschen.

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9. Cider!!"

Cider!!!

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10. Franzosen sind anders

Franzosen haben eine andere Mentalität. Zumindest in der Bretagne. Und ja, jeder auf der Straße trägt ein Baguette mit sich. Das mag allerdings daran liegen, dass die deutschen Brote oder Toasts kleiner sind und in den Taschen ungesehen verschwinden können.
Es wird viel gestarrt. Es ist alles sehr langsam. Die Menschen bewegen sich reptilös. Aber das ist in Ordnung.

Hello San Francisco: Mixtape

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Gottverdammter Herbst - wie die nebelige Sau uns nun wieder ins Gemüt grätscht. In diesem hässlichen Berlin. Zwischen all dem irrsinnigen Betongewurste und den siffigen Krähen. Wie kurz die Tage sind und wie dunkel die Welt.

Gut, dass ich Euch für den Herbst im Stich lasse und meine Koffer für San Francisco packe. Ein Apartment ist bereits gefunden, ein Flug gebucht. Ende der Woche geht es in die Stadt der Burritos. 27 Grad, das liest sich gut. Viel Sonne. Nette Menschen. Zum Abschied habe ich Euch noch schnell ein Mixtape gebastelt. That's all.

Folgt mir bei SoundCloud und lasst Euch nicht unterkriegen!

Die Naziheimat möchte keine Moschee

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alt Foto: Greg Mote

Es ist ja nicht gerade ein großes Geheimnis, dass ich nicht aus Berlin stamme, sondern aus einer recht nazidurchsetzten Gegend im Westerwald: Hachenburg. Ich erinnere da gerne an "glorreiche" Dinge wie:

Ich kann mich noch äußerst genau an den Tag erinnern, an dem meine Eltern und ich in den 90ern auf die Straße gegangen sind, um anlässlich der Ermordung von Nihad gegen rechtes Gedankengut zu demonstrieren. Ich werde niemals vergessen wie ich mich damals, als sehr junges Mädchen, bereits fragte, wer zur Hölle an diesem gottverdammten Tag eigentlich nicht auf der verdammten Demo mitläuft und warum. Diese Frage stelle ich mir bis heute. Und genau jetzt ist die Frage wieder sehr aktuell geworden, denn viele Einwohner der Stadt wehren sich derzeit gegen den geplanten Bau einer Moschee am Stadtrand.

alt Foto: Thomas Mies

Kurzerhand starteten die "besorgten" Bewohner eine Onlinepetition gegen den geplanten Bau der Moschee mit folgendem Wortlaut:

"Keine Moschee in Hachenburg! Dies ist eine stille Initiative gegen die Erbauung einer Moschee in Hachenburg. Diese Seite hat und teilt kein Rechtes Gedankengut. Sie soll lediglich den Protest gegen ein Gotteshaus darstellen, in der Unterdrückung und Aufrufe zur Gewalt zur Tagesordnung gehören. Wir sind froh das in unserem christlich orientierten Städtchen die "Welt noch in Ordnung" ist. Die westliche Einstellung, das Grundgesetz der BRD, sowie unsere gültigen Gesetzte sind mit dem Islam und deren Kultur nicht vereinbar. In jüngsten Nachrichten sieht man das Gewaltpotential dieser Religion. Hier zeige man nicht nur nach Syrien, Afghanistan und in den Irak, nein die Gewalt ist schon in Hamburg, Celle und Frankfurt angekommen. Soweit wollen wir es hier nicht kommen lassen. Daher: Keine Moschee in Hachenburg!"

Die sind mal richtig gut drauf - die Dörfler, denke ich mir. Schon 250 Unterschriften. Hui. Die meisten selbstverständlich anonym. Viele sogar aus den umliegenden Minikäffern. Richtig engagiert, wenn es um den Erhalt einer Stadt geht, in der die "Welt noch in Ordnung" ist.

Dazu ist zu sagen, dass in Hachenburg ein sehr geringer Anteil von Menschen mit muslimischen Glauben lebt. Es gibt keinesfalls die "große Gefahr" für "demokratische" und "christliche" Werte der Stadt, mit denen die Petition an den hölzernden Türen der Provinzler hausieren geht.

Wer will, liest mal die Kommentare unter der Petition. Diese Dorfdummheit macht mich heute ganz krank. Sprachlich und inhaltlich. Ich falle vom Lachen ins Weinen. Leider reden viele Menschen dort auch so wie sie schreiben. Und traurigerweise glauben viele Menschen auch was sie verschriftlichen. So hat sich eine kleine aber feine Sammlung menschlicher Dummheit in Form von Kommentaren manifestiert. Ich lade Euch also herzlich zu einer Runde Bullshit-Bingo ein und präsentiere Euch hier einige der dümmsten Kommentare - mit Gruß in die Heimat!

So funktioniert Bullshit-Bingo:
alt Quelle: Upgradememblog

Und so sehen die Kommentare unter der Petition aus, die sich der Frage widmen "Warum für die Petition stimmen?":

"Für die Erhaltung der Kultur!"

:(

"Weil ich dagegen bin."

Mein persönlicher Lieblingskommentar.

"Da ich dagegen bin."

Dicht gefolgt von diesem Kommentar. Die Entscheidung fiel mir echt schwer.

"Es gibt in Betzdorf zwei Moscheen und ich denke es gäbe jetzt mal wichtigeres, das vorrang hätte, statt in Hachenburg eine Moschee zu errichten."

Zum Beispiel Leitkultur voranzubringen und zu erhalten?

"Um unsere kultur zuschützen!"

Vielleicht mal eine Petition gegen Mischehen starten? Ach ja, gab es ja schon.

"Es geht einfach zu weit mittlerweile!"

Fast schon poetisch.

"Ich bin in Hachenburg geboren, und deswegen unterstütze ich das ."

Zwingende Logik. Einwandfreie Kausalität.

"Mir ist es wichtig das keine Moschee in Hachenburg gebaut wird , denn ich habe gehört sie soll außerhalb der Stadt auf dem alten schiesplatz gebaut werden und da kann ich aus meinem Schlafzimmer drauf gucken!!!"

Ich musste ihm beim Schießen immer beim Kein-Sex-Haben zuschauen.

"Gleiches Recht für alle ! Ich darf auch keine Kirche in Istanbul errichten."

Vermutlich bist du auch zu dumm um eine Kirche baulich zu entwerfen und zu erichten.

"Da der Bau einer Mosche zu weit geht! Deutschland tut bereits genug für das Ausland, wir lassen sie hier leben, geben ihnen Unterkunft, Geld und Arbeit und jeder kann hier Zuflucht finden. Wenn wir deutschen eine Kirche in der Türkei bauen würden, würde diese in Brand gesetzt werden und zerstört werden. Dutschland ist mittlerweile viel zu tollerant geworden und wenn das so weitergeht wird aus Deugschland bald Mischland...!!!"

Fazit: Ich würde gerne die Kultur im Allgemeinen vor dummen Menschen beschützen und bin daher für den Abriss der drei im Ort ansässigen Kirchen und des naheliegenden Kloster Marienstatt, so wie der dort angeschlossenen Schule. Unterzeichnen kann man meine Petition HIER.

Nachtrag aufgrund der unzähligen, persönlich stark beleidigenden Mails und Kommentare, die ich bei Facebook im Laufe des gestrigen Tages bekommen habe. Darunter konkrete Drohmails für mich, meine Familie und unsere Freunde, sowie die vielen Beschimpfungen:

Im Westerwald, der hier nur stellvertretend für beliebige Orte in Deutschland steht, gibt es ein großes Problem mit rechtem Gedankengut. Dem Fall Hachenburg habe ich mich angenommen, weil es der Ort ist, an dem ich biographisch 19 Jahre meines Lebens verbracht habe. Der Artikel ist in meinen Augen mehr als notwendig. Viele Bewohner scheinen sich allerdings durch die offene Nennung der vorhanden Problematik angeriffen zu fühlen, und reagieren mit großem Engangement bezüglich der Beleidigung und Einschüchterung meiner Person.

Ich weiß, dass meine Eltern und viele Menschen im Ort diesen Artikel und mich in seiner Intention unterstützen. Das sehe ich an den Likes und den ebenso unfassbar vielen positiven Zuschriften, die sich ebenfalls eine weltoffene Stadt wünschen. Diese Menschen leben gerne in Hachenburg, fühlen sich aber durch die unsägliche Petition und die fremdenfeindliche Diskussion, sowie durch die Relativierung deren Vorhandenseins nicht gerade wohl. Mir geht es nicht darum zu zeigen, dass alle Menschen speziell in diesem beispielhaften Ort rechts sind. Das behauptet der Text auch schlichtweg nicht. Ich spreche von einer "sehr nazidurchsetzten Gegend", was sich für mich letztlich auch herrlich anhand der Petition und den Drohungen und Beleidigungen belegen lässt, die gestern im Laufe des Tages bei mir eingegangen sind.

Mein Dank geht vorallem an diejenigen, die dem Bau gegenüber freundlich gestimmt sind und diesen Artikel nicht als Angriff auf Hachenburg sehen, was im übrigen eine wundervolle Stadt ist, die ich immer wieder gerne besuche, sondern den Angriff als das werten, was er ist: Ein Angriff auf die unzähligen Vollidioten, die dort leben und mit ihrer Petition und ihrer Deutschheit das Klima für Einwohner anderer Kulturen verderben.

Deutsche und Humor - Wetten, dass..?

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Im Moment kursiert ein äußerst unterhaltsames Video im Netz, das einen Ausschnitt einer US-Talkshow zeigt, die ich gestern Abend vor dem Schlafengehen hier in San Francisco live im Fernsehen erleben durfte. Dabei musste ich Tränen lachen:

Im Video erzählt Will Arnett, mein Lieblingsschauspieler aus der unfassbar tollen Serie Arrested Development, dem US-Comedian Jimmy Kimmel in dessen Live-Talk von seinem Auftritt in der deutschen TV-Sendung Wetten, dass..?

Prompt titelte die Süddeutsche Zeitung "Will Arnett lästert über Wetten, das..?". Allerdings wurde inzwischen die Schlagzeile offenbar angepasst, weil man merkte, dass der Begriff des Lästern nicht recht zu einem Auftritt bei einer der zuschauerstärksten US-Talksendungen passen könnte. Die URL wurde allerdings noch nicht angepasst, ebenso die Posts auf Facebook zum Thema. Nun findet man "Lästern" lediglich in der Unterüberschrift. Nunja.

Schon wieder so etwas, das scheinbar die deutsche Seele mitten ins Herz trifft. Wetten, dass..? ist nationale Identität und viele von uns sind Zuschauer seit der frühen Kindheit. Die deutsche Show steht also für Heimat, Nostalgie, Identität und noch vieles mehr. Die Kommentare auf der Facebook Seite der SZ sind sich einig: "Will Arnett besucht die Sendung, informiert sich vorher nicht und 'lästert' dann noch über die Show. Dreist und deshalb unwahr!" Dabei vergessen die Aufgebrachten vermutlich, dass wir selber die Humorlosen in diesem Spiel sind und Will so gesehen mit seiner sehr unterhaltsam formulierten These nur recht geben. Eigentor. Die Deutschen können eben Humor nicht so gut. Nicht im Mainstream.

Eigentlich ist das Witzeln von Will Arnett bei genauer Analyse sehr positiv und als Werbung für das deutsche Format zu bewerten. Ich meine, wer guckt ernsthaft Wetten, dass..? aus Qualitätsgründen? Wegen dem guten Talk? Wegen den spannenden Gästen? Wegen den seriösen Wetten? Ach bitte! Gucken wir nicht eigentlich aus Traditionsgründen? Auch wegen der unglaublichen Absurdität der Wetten? Weil wir samstags nicht zu tun haben und zu dick oder zu traurig für die Disko sind? Einen Hund an seinem Bissabdruck auf einer Frisbee erkennen? Könnten wir nicht auch langsam mal beginnen über uns selber zu lachen? Nur weil die Kritik von einem Amerikaner kommt, ist sie nicht böse oder verkehrt, sondern in erster Linie wahr und witzig und zeigt den eigentlichen Wert von Wetten, dass..? - gelockerte Unterhaltung mit einem hohen Trashfaktor. Sorry, Will hat recht!

Für mich sind übrigens die von Will aufgezählten Gründen, die einzige Motivation die Sendung überhaupt zu gucken. Und ich glaube die Amerikaner, und das erlebe ich hier täglich, fühlen sich durch Will und die vielen anderen US-Stars, die irritiert über ihre Gastrolle in deutschen TV-Formaten berichten, eher interessiert an solchen Formaten. Der Asurdität wegen.

Generell ist zu sagen, dass sich Humor hier in den USA oft anders äußerst. Der deutsche Mainstream schaut sich gerne Barth an, lacht über Nuhr - man lacht eher über die anderen als über sich selbst. Lieber über Frauen, lieber über Menschen mit Migrationshintergrund, lieber über homosexuelle Menschen. Unser Humormainstream ist recht flach und geht häufig auf Kosten der anderen. In den USA geht es thematisch im Grunde aber nicht anders zu, dennoch ist der Zugang zum Thema ein anderer - filigraner. Der Comedian sieht sich dabei selbst eher als fehlbar, er lässt kein gutes Haar an sich selbst. Ein schlauer Mensch hat mal gesagt: "Ein Witz, der eine Minderheit thematisiert, muss in erster Linie sehr gut sein, damit er berechtigt ist." Das fehlt mir in Deutschland oft. Die Leute lachen aus den falschen Gründen. Aber das ist erstmal eine subjektive Einschätzung. Daher hier zum Abgleich mal die hervorragende Sarah Silverman:

Kimmel himself brachte mich kürzlich übrigens auch sehr zum Lachen, als er bei der US-Sendung Shark Tank eine Idee für Horse Pants pitchte:

Mixtape: Goodbye California!

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Wisst Ihr noch wie ungerecht es sich als Kind angefühlt hat, wenn man ins Bett musste obwohl man noch sehr wach war? Mit meiner Abreise aus San Francisco fühlt es sich gerade genauso an. Viel zu früh. Viel zu ungerecht.

Auch die besten Dinge im Leben haben ein Ende, denke ich etwas wehmütig. Dann fällt mir allerdings wieder ein, wie viel Zeit ich dieses Jahr in dieser Stadt an der Bay verlebt habe und wie endlos lang mein Sommer deswegen war. Ich habe Deutschland genau zu dem Zeitpunkt verlassen, an dem es kalt wurde und bin im Frühjahr, als es in Berlin noch frostig war, ebenfalls in die Bay Area geflüchtet. In Kalifornien wurde ich immer bei knackigen 26 Grad empfangen, die sich bis heute - im fucking November - hielten.

Ich durfte hier Halloween, Día de los Muertos und den Sieg der Giants, sowie die darauf folgenden Feiern und Riots vor meiner Tür erleben. Die Menschen waren wieder sehr nett zu mir. Sehr offen und sehr unvoreingenommen, so dass es mir wie immer bei meiner Rückkehr schwer fallen wird die Berliner "Art" akzeptieren zu können.

In einer Woche geht der Flug. In Berlin wartet jemand auf mich. Jeden Morgen, beim Spazieren in der kalifornischen Sonne, will ich nie wieder heim. Abends erzähle ich, wie sehr ich meine Katze vermisse.

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Ein sehr kluger Mann hat mal zu mir gesagt, man muss nach vorne sehen und sich auf Club Mate freuen. Zum Abschied habe ich noch schnell dieses Mixtape gepumpt. Wir sehen uns nächste Woche im Winter!

Folgt mir auch bei SoundCloud und zieht Euch warm arn!

Fatshaming in San Francisco und Berlin

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Anlässlich des Artikels 11 Powerful Photos Show What It Feels Like to Be Fat in America, den Misha von indub.io auf seiner Facebookseite geteilt hat, habe ich mir ein paar Gedanken zu meinen Erfahrungen mit Fatshaming und Glotzen in San Francisco und Berlin gemacht.

Vorweg: Natürlich lässt sich ein flächenmäßig so großes Land wie die USA kaum unter einen Nenner bringen bezüglich einer Gesamtaussage über das Verhalten seiner Bewohner. Daher vergleiche ich die beiden Städte, die ich inzwischen sehr gut kenne, die ähnlich beliebt sind und sich beide selbst als "bunt" und "tolerant" verstehen.

Ich kann die Beobachtungen aus dem verlinkten Blog in Bezug auf San Francisco so nicht bestätigen. Eher im Gegenteil, denn ich habe selten so viele tolle und selbstbewusste Dicke gesehen, die sich ganz "selbstverständlich" modisch und bequem kleiden und natürlich wunderbar aussehen. Und mich schmerzt es sehr in diesem Zusammenhang von "selbstverständlich" sprechen zu müssen. Ebenso sehr viele Dicke, die Hipsterfreunde haben oder eben selber welche sind und super integriert wirken. Das ist hier Normalität. Man sieht glückliche Dicke auf den Strassen und in diesem Moment fällt einem erst auf, wie sehr das alles in Berlin gerade schiefläuft, weil man dieses Bild einfach nicht gewohnt ist. Es könnte so schön sein.

Ich sehe lachende Gesichter und keine verschämten Blicke auf den Boden. Und ich war in der Tat sehr verblüfft darüber, denn diese Normalität gibt es in Berlin nicht. In San Francisco trägt so ziemlich jeder einen Rock wenn es warm ist und die "bösen" Leggings sieht man an allen Beinformen, weil sie eben bequem und günstig sind. In der Tat bekommt man hier sogar häufig Komplimente von Fremden (sogar von Frauen, was ich so in Berlin ebenfalls noch nicht erlebt habe) - "Nice shirt!". Blabla. Man ist schnell im Gespräch. Wo man herkommt und so weiter. Während meiner Zeit in Kalifornien, und ich habe inzwischen eine Menge davon hier verbracht, habe ich nie einen Amerikaner über einen Passanten oder dessen Körper lästern hören, sondern nur Freundlichkeit gehört und wahrgenommen. Entweder man sagt nichts, oder man sagt etwas Nettes. Ich gehöre vielleicht nicht zwingend (je nachdem wer es definiert) zur angesprochenen Gruppe, aber ich könnte diverse Gründe aufzählen warum ich in Berlin häufig angestarrt und angefeindet werde (zu fettige Haare, zu dicke Beine, zu dicker Popo, ungekämmt, Flecken auf der Hose oder mal eine Jogginghose an oder schlechte Haut, wasauchimmer usw.). Ich habe mich noch nie so wohl und akzeptiert gefühlt wie in San Francisco und ich bin nicht bereit auf diesen Komfort nach meiner Rückkehr nach Berlin wieder zu verzichten.

In Kalifornien sieht man zudem ein weiteres Bild, das für einen Berliner sehr ungewohnt ist: Viele Dicke, die in engen Hosen und ärmellosen Tops Sport treiben. Joggen, Radfahren und alles was man eben so macht, wenn man Sport mag. In Berlin bedarf es schon eines sehr guten Selbstbildes, eines schier unbegrenzten Selbstbewusstseins, wenn man als Dicker Mensch in engen Klamotten laufen geht oder ein Fitnessstudio besucht. Mich macht das traurig. Ist das die Realität, die wir begrüßen?

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Berlin ist eben anders. Berlin ist insgesamt wesentlich dünner. Die modischen Damen der deutschen Hauptstadt haben alle sehr, sehr schlanke Körper. In Kalifornien scheint mir das Ideal zwar auch dünn, aber nicht das magere Dünn zu sein. Der Körperumfang ist in den Köpfen der meisten jungen Berliner, die man so trifft, mit Charaktereigenschaften wie "Stärke", "Disziplin" und "Kontrolle" verbunden. Heißt: "Wer dick ist, ist schwach und ein Opfer." Und nach dieser (vermutlich meist äußerst unbewussten - und das meine ich sehr entschuldigend, denn den Fehler möchte ich nicht individuell bei Einzelpersonen suchen) Einstellung wird dann auch gehandelt. Die Verlierer möchte man für ihre fehlende Disziplin abstrafen. Sie sollen ihr Verliererdasein gefälligst auch zu spüren bekommen. Und wenn es nicht offen gesagt wird, dann liest man es aus dem Kontext heraus, oder die Blicke, mit denen dicken Menschen begegnet wird, verraten es. Wer nicht in die sozial akzeptiere Kleidermindestgröße passt oder eben schlechte Haut hat oder "es wagt" trotz seines dicken Arschs eine graue Joggingshose anzuziehen (wie ich), wird attackiert oder schief angeguckt. Es sei denn sie kennen einen und wissen, dass man Ada Blitzkrieg ist. Dann ist es komischerweise immer in Ordnung. LOL! Denkt mal drüber nach...

Nachtrag: Ich hoffe inständig, dass sich niemand durch den Begriff "Dicke" verletzt fühlt. Ich verfolge die aktuelle Diskussion schon lange und leider gibt es für mich noch kein wirklich wertneutrales Konsenswort. Wer einen Vorschlag hat, kann ihn mir gerne per Mail schicken! Dankesehr.

Mixtape: Pizza Christmas

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Boah Weihnachten. Alle supermüde. Silvester. Laut. Jahr um. Mixtape an und Fresse halten. Für Wehmut und Klagen darf kein Raum sein.

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Mixtape: Fuck Tatort

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alt Illustation: Will Larren

Für Euch. Passt genau zwischen JETZT und Tatort und ist ein echter Ohrenschmaus. Keine Ausreden.

Bussi,
Eure Magendarmqueen Ada

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Fashion Entry: Mein Lieblingsshirt

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Tagesaktuell zur Berliner Fashion Week, die derzeit wieder tausende Menschen mit Schweinefuß-Schuhen in die ohnehin schon total überfüllte Stadt an der Spree stolpern lässt, möchte ich den Auftakt zu einer neuen Serie hier auf Textkrieg starten:

Fashion Entry: Heute über mein Lieblingsshirt.

Es begab sich also zu der Zeit, in der ich mich im letzten Herbst mal wieder in San Francisco aufhielt, als mein Handy klingelte und mich meine aufgelöste Mutter informierte, dass meine Großmutter soeben (einige Tage vorher) verstorben sei. Hanna, mein Vorbild in Sachen Feminismus und Herrenstyle. Ich erlitt einen emotionalen Streifschuss.

Irgendwie traurig das Ganze, dachte ich mir. Und ich bin ja auch so ein schrecklich sensibler Mensch. Das wußte ich inzwischen sehr wohl. Also verabschiedete ich meine Frau Mutter und zog los, um mich gewaltsam abzulenken und beschloss alles zu essen, was meinen Weg kreuzte und irgendwie lebensbejahend daherkam. Nach getaner Arbeit, einige Tage später, fühlte ich mich wieder regeneriert. Allerdings spannten die wenigen Shirts, die bei der Anreise in meinem Koffer im Gepäck Platz gefunden hatten, über meinem Bauchschinken und ich fand mich gezwungen, in einem äußerst energetischen Schub, der mich aufgrund meines Erfolgerlebnisses hinsichtlich der totalen Verdrängung meiner Gefühle ereilte, erneut in die Strassen von San Francisco zu drängen und mich zu bekleiden, wie so ein Mensch, der modebewusst ist und einen lockeren Geldbeutel besitzt. Da mir Mode aber nicht viel gibt, ausser Verhüllung meines ohnehin perfekten Körpers und Schutz gegen Klimaauswirkungen, und ich mein Geld im Allgemeinen auch eher lieber in Essen investiere, zog es mich auf den Weg zum lokalen Thrift Shop, um mich mit Body Positiven Übergrößenshirts auszustatten, statt mich zu bemitleiden.

Wie es der Zufall so wollte (ich habe ihn zwar nicht persönlich fragen können, aber ich nehme an, es war ganz nach seinem Gusto) fand ich mich inmitten eines großen Halloween Ausverkaufs des gammeligen Second-Hand Shops wieder. Vermutlich war ich aber bereits mittags schon superstoned und somit mein Geschmack an diesem Tag und die Folgen meiner breiten Entscheidungen auch besonders erlesen. Mein Fund bestätigt dies auch eindringlich im Nachhinein.

In Windeseile packte ich etwa zehn riesige Shirts in meinen Korb und eilte ohne Anprobe zu Kasse, denn ich wußte dass ich gerade aufgrund der Geschehnisse in den letzten Tagen in der Mitte groß war und dass mir folglich große Shirts auch passen würden. Für das XXL-Shirt mit einem aufgedruckten Jesús Malverde, dass stark nach Schweiß roch, ausgewaschen und ausgebeult war, zahlte ich kaum einen Dollar und verschwand mit Sonnenbrille und Laseraugen in die taghellen Strassen des Mission Districts, in dem mexikanische Einwanderer das Erscheinungsbild auf so wundersam attraktive Art und Weise prägen. Natürlich nicht ohne mir vorher eine Torta Cubana "with fried cuban beef, chicken, bacon, ham, pig legs, ground beef, hot dogs, cheese, scrambled eggs and lettuce" und einen 1l Becher Ben & Jerry's zu kaufen.

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Jesús Malverde, possibly born as Jesús Juarez Mazo (1870-1909) (pronounced: [xeˈsus malˈβeɾ.ðe]), sometimes known as the "generous bandit", "angel of the poor", or the "narco-saint", is a folklore hero in the Mexican state of Sinaloa. He is a "Robin Hood figure" who was supposed to have stolen from the rich to give to the poor.

He is celebrated as a folk saint by some in Mexico and the United States, particularly among those involved in drug trafficking. He is not recognized as a saint by the Catholic Church.

Kaum trug ich fortan das Shirt, fühlte ich mich auf wundersame Art und Weise sehr mächtig und absolut geschlechtslos (Macht kennt kein Geschlecht!), so dass ich beschloss, das Shirt immer dann zu tragen, wenn ich mich unendlich fühlte, was derzeit recht häufig vorkommt.

Das ist Fashion für mich.

Mixtape: Pappa Bear

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Das Wochenende steht vor der Tür und wieso die letzten Arbeitsstunden der Woche nicht mit einem schönen Mixtape verschönern? Keine Gegenargumente. War ja klar. Also dann bitte.

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Die Blitzkrieg Filmographie

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Mein Lieblingsregisseur? Ich selber. Mein Lieblingsschauspieler? ALF the Cat. Meine Superpower? Wurst abbilden und idiotische Schnitte.
Ich habe für Euch etwas in meiner alten Filmkiste (YouTube) gekramt und die Highlights der letzten Jahre Blitzkrieg Filmproduktion wieder auferstehen lassen. Natürlich hat das auch einen Grund - ich habe ein neues Video in der Mache. Bringt also schon mal Eure Väter in Sicherheit, zieht Euch die Hosen aus und habt Spaß!

In diesem kleinen Portrait über meinen Alltag verrate ich Euch wie man auf einen zwei Meter hohen Schrank springt und dafür die Energie aus hartgekochten Eiern nutzt:

Außerdem nehme ich Euch mit auf eine Reise in meinen Kopf, bzw. auf eine Reise in der mein Kopf in einer Mülltüte weggeworfen wird:

Kinder sollten auf keinen Fall "Ulrich" gucken!

Wusstet Ihr, dass ich mal ein eigenes Mesut Özil Museum besessen habe? Zur Eröffnung habe ich einen lebensgroßen Özilkopf mit Pappmaché nachgebaut und mit einer Rakete in die Luft gejagt.

Ich möchte nicht prahlen, aber meine Prognose bezüglich der Zukunft der Printmedien scheint einzutreffen:

10 Dinge, die man bei Grippe tun kann

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alt Letzte Woche ist es dann doch passiert: Am Samstag war ich noch hochmotiviert und frage meine Timeline nach Anregungen für tolle und aktive Unternehmungen. Die Sonne schien wie blöd und ich fuhr mit meinem aufregenden Zweisitzer-Cabrio (tiefergelegt) nach Berlin Mitte um dort ein bisschen im Park zu Joggen (gehen) und mir danach bei Daluma (Don't!) einen etwa 150ml "großen" Gemüse-Saft-Shake für mein Immunsystem zu kaufen. Für 3,50 Euro wohlgemerkt. Dreieurofünfzig. Wie es aber die Ironie des Schicksals so wollte, boostet der Saft meinen Body nicht auf ein höheres X-Men artiges Level, sondern ich steckte mich lediglich mit Grippe an, was ich im Nachhinein nur mit (1/10) bewerten möchte. Nicht eine dieser peinlichen Kindererkältungen. Nein, richtig echte Grippe mit hohem Fieber, Schüttelfrost und Augen so groß wie Medizinbällen. Am dritten Tag hatte ich zudem das Glück, dass aus meiner Nase und aus meinen Augen Wasser floss - mit mehr Druck als man ihn aus Berliner Altbauleitungen gewöhnt ist. Also lag ich im Bett. Von Sonntag bis Freitag. Well done.

Wie krass krank ich eigentlich war, merkte ich erst, als ich "ein paar Tage später" dachte, dass ich wieder fit genug für den Laptop sei und dabei erstaunt feststellte, dass sich eine millimeterhohe Staubschicht auf die Tastatur gelegt hatte. Ich war einige Zeit aus der Welt gewesen...

Da momentan immer noch die Grippewelle in Berlin umhergeht und ich gerne ein guter Freund und netter Mensch sein will, habe ich einige Tipps zusammengefasst, falls es euch auch erwischt:

1. Lustige Pjyamahosen

alt Wer krank ist, hat es verdient Pyjamahosen mit kleinen Dackeln oder Kakteen zu tragen. Bei über 39,5 Grad Fieber tritt ausserdem das "Fieberschutz-Gesetz" in Kraft, dass es Betroffenen gestattet Shirts mit witziger Aufschrift zu tragen.

2. ARTE

alt Auf ARTE ist immer Verlass. Man schaltet ein und jemand brät Kaninchen in Knoblauchöl an. Wenn man Pech hat, kommt eine Doku über Affenbrotbäume oder Anacondas. Da kann man im Grund aber auch gut mit leben.

3. Better Call Saul

Braucht ihr jetzt echt eine Begründung dafür?

4. Omas Wollsocken

alt Der schwindende Körper hat es verdient nur in die herzigstens Geschmeide eingepackt zu werden. Und in welchem Kleidungsstück steckt mehr Liebe und Wärme, mehr Wohligkeit und Familie, als in den selbstgestrickten Socken unserer Großmütter?

5. Anthony Bourdain

I love Tony. Und am meisten liebe ich ihn wenn ich krank bin. Tony ist so eine Art Superheld für mich, denn er reist in seinen Dokuformaten quer um die Welt und fährt sich geiles Essen rein. Essen ist dann geil, wenn es unprätentiös ist, wenn es nicht High-Class ist und wenn man dabei ein bisschen was rattern kann. Wir teilen uns auf jeden Fall den gleichen Geschmack. No Reservations ist vermutlich meine Lieblingsreihe von ihm.

6. Schlafen

Man kann niemals genug schlafen. Besonders wenn man krank ist. Also Smartphone leise schalten, Biberbettwäsche aufziehen und ein paar Tage wegschlafen. Man hat jedes Recht dazu.

7. Power Food

alt Ja klar, man könnte jetzt den ganzen Tag Hühnersuppe essen und sich von Gemüsesäften ernähren, aber ist es nicht sowieso schon beschissen genug, dass man krank ist? Während dem hohen Fieber hatte ich ohnehin keinen Appetit. Als ich dann wieder essen konnte, habe ich mich mit den Dingen verwöhnt, die noch im Froster ganz hinten lagen. Verbrannte Schnitzel in zu heißem Fett gebraten und Gewürz-Kartoffelpüree, das man eigentlich mit Wasser kochen sollte, in Milch. Top. Wer einkaufen geht, steckt sich nur mit der nächsten Pest an.

8. No Homoöpathie

alt Bitch please! By I fucking love science

9. Kein Social Media

alt Sollte eigentlich für jeden Tag gelten. Hält sich nur keiner dran! Ein Selfie vom zerquollen Gesicht mit dem Hashtag #thefacesofflu geht hingegen immer.

10. Sunglasses

alt I wear my sunglasses at flu. Im Ernst, bei tränenden Augen und krass laufender Nase hat das wirklich geholfen. Ich schätze weil das Licht ja auch irgendwie reizt. Ausserdem habe ich mich cool und untouchable gefühlt.

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